NS-Dokumentationszentrum München

„… damit das Geräusch des Krieges nachlässt, sein Gedröhn“

Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem langen Nachwirken von Kriegen seit 1945. Internationale Künstler*innen reflektieren in ihren Werken Erfahrungen von Gewalt, Zerstörung und Wiederaufbau. Aus Perspektiven der Migration, von oder nach Europa, erzählen sie von Verlust, Flucht und Neuanfängen. Und sie berichten von der Herausforderung, weiterzuleben. Wie prägen Erfahrungen des Krieges das Leben künftiger Generationen in pluralen, (post-)migrantischen Gesellschaften? Was bleibt – und was wird weitergegeben?

Der Ausstellungstitel nimmt darauf Bezug: Er ist den Kriegsmemoiren der französischen Schriftstellerin Marguerite Duras entnommen. In Der Schmerz (frz. La Douleur) entwickelt sie eine kritische Sprache der Trauer, die persönliche und kollektive Dimensionen zusammenführt und sich gegen das Verdrängen des Krieges und seiner Opfer stellt.

Die gezeigten Kunstwerke knüpfen an Erlebnisse an, die nicht oder nur fragmentarisch weitergegeben wurden – weil Betroffene nicht darüber sprechen konnten, weil traumatische Erfahrungen verdrängt oder von politischen Erzählungen überschrieben wurden. Sie stellen vielschichtige Beziehungen zwischen Raum, Zeit und Erinnerung her. Dabei zeigt sich, dass Erinnerung ein fortwährender Prozess ist. Der Blick auf die kriegerischen Zäsuren der vergangenen 80 Jahre bleibt zwangsläufig unvollständig. Darum versucht die Ausstellung, dem Potenzial intergenerationaler wie transnationaler Dialoge nachzuspüren. Die künstlerischen Arbeiten fragen danach, welchen Einfluss historische Brüche auf die kollektive Erinnerung haben und wie historische Erfahrungen die Gegenwart prägen. Zugleich gehen sie aber weiter und verstehen das gemeinsame Erinnern als eine Orientierung für die Zukunft.

Ort
NS-Dokumentationszentrum München

Weitere Informationen
https://www.nsdoku.de

(Foto: NS-Dokumentationszentrum München, Connolly Weber Photography)