Erinnerungszeichen für den FC Bayern-Jugendspieler Werner Hecht und seine Familie

Am Montag, den 29. Juli werden Erinnerungszeichen für die Familie Hecht an deren ehemaligem Wohnort Am Harras 12 gesetzt. Der Kaufmann Norbert Nathan Hecht (*1869) und seine Ehefrau Meta Cäcilie Hecht (*1890) lebten hier seit 1927 mit ihren beiden Kindern: Ruth Senta (*1912) und Werner Sigismund (*1915). Schon seit 1914 betrieben die Eltern in diesem Haus ein Gewerbe für „Vertretungen aller Art“. Ihr Sohn Werner Hecht war ein leidenschaftlicher Fußballspieler. Mit elf Jahren trat er 1927 der Jugendabteilung des FC Bayern München bei. Bis 1934 spielte er in verschiedenen Mannschaften, bis alle Sportvereine ihre jüdischen Mitglieder ausschlossen.

Werner Hecht arbeitete als Vertreter. Im Januar 1938 heiratete er im Alter von 22 Jahren die gleichaltrige Ilse Hecht, geborene Ehrenfreund, die nach der Hochzeit aus Berlin nach München zog. Im Februar 1938 emigrierte das Paar nach Amsterdam. Dort kam im August ihr Sohn Peter zur Welt. Im April 1939 folgten Norbert und Meta Hecht nach Amsterdam. Auch hier blieb Werner Hecht seiner Fußball-Leidenschaft treu und spielte beim HEDW Amsterdam. Mit der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 begann für die Familie erneut eine Schreckenszeit. Zuerst wurde sie im Sammel- und Durchgangslager Westerbork interniert, dann deportierten die Nationalsozialisten Ilse, Peter und Werner Hecht am 15. Juli 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz. Dort ermordete die SS Ilse Hecht und ihren dreijährigen Sohn Peter bereits zwei Tage nach der Ankunft am 18. Juli, Werner Hecht am 30. September 1942. Norbert und Meta Hecht wurden am 5. Februar 1943 von Amsterdam nach Auschwitz deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Nur ihrer Tochter Ruth gelang die Emigration nach New York.

Programm am 29. Juli 2024

18 Uhr
Gedenkveranstaltung
Am Harras 12, München
Ca. 18.30 Uhr 
Anbringung der Erinnerungszeichen

Veranstalter
Public History München

Weitere Informationen
www.erinnerungszeichen.de