Überlebende spielen seit vielen Jahren eine bedeutende Rolle bei der Auseinandersetzung mit den Themen Holocaust und Nationalsozialismus, sowohl im pädagogischen als auch im historiografischen Kontext. Mit dem Ableben der letzten Zeitzeug*innen wird aber die Phase, in der sie ihre eigene Lebensgeschichte erzählen und besprechen können, in absehbarer Zeit zu Ende gehen. Können dennoch Bestandteile des Zeitzeug*innengesprächs für kommende Generationen bewahrt werden? Ein Ansatz hierfür besteht in der Entwicklung interaktiver Zeugnisse: Dabei werden Überlebensgeschichten in 3D aufgezeichnet und mit einer interaktiven Komponente versehen. Im Münchner Projekt LediZ (Lernen mit digitalen Zeugnissen) wurden deutschsprachige interaktive Zeugnisse der Holocaust-Überlebenden Abba Naor und Eva Umlauf angefertigt. Für die Erstellung der Zeugnisse wurden Abba Naor und Eva Umlauf in einem Filmstudio jeweils etwa 1.000 Fragen gestellt. Die so gewonnenen Antwortvideos wurden mit einem aufwendig trainierten Spracherkennungsprogramm versehen, die es Nutzer*innen erlaubt, den Zeugnissen Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten.

In der Veranstaltung wird das Zeitzeug*innenprojekt vorgestellt. Die Besucher*innen haben Gelegenheit, mit der von Studierenden der LMU München betreuten 3D-Version zu interagieren. Projektmitarbeiter*innen evaluieren die Präsentationen.

Ort
NS-Dokumentationszentrum München, Auditorium

Eintritt
frei

Anmeldung
für Gruppen per E-Mail an buchung.nsdoku@muenchen.de; begrenzte Teilnehmer*innenzahl

Veranstalter
NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit dem Projekt LediZ – Lernen mit digitalen Zeugnissen