Noch immer treten Überlebende der NS-Verfolgungspolitik als Zeugen in Prozessen gegen ihre einstigen Peiniger auf. Vor allem in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg sind es fast ausschließlich die Gerichtssäle, in denen sie von ihren Erfahrungen berichten können. Den Gerichten geht es in den Anhörungen jedoch um eindeutig zu belegende Fakten und nicht um die individuelle Erfahrungsebene der Zeugen. Dabei stellen sie immer wieder die Glaubwürdigkeit der Überlebenden in Frage. Erst der Prozess gegen John Demjanjuk im Jahr 2009 verändert die Rechtslage grundlegend.

Der ehemalige Richter und Ermittler der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen, Thomas Walther, und die Geschichtswissenschaftlerin Katharina Stengel diskutieren über den Umgang der bundesrepublikanischen Justiz mit den Opferzeuginnen und -zeugen. Die Veranstaltung wird moderiert von Thorsten Kingreen, Professor für Öffentliches Recht, Sozialrecht und Gesundheitsrecht an der Universität Regensburg.

Veranstalter
Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ in Kooperation der Gedenkstätte Flossenbürg mit dem Zentrum Erinnerungskultur der Universität Regensburg statt.

Ort
Bayerischen Verwaltungsgericht Regensburg, Bibliothekssaal, Haidplatz 1, 93047 Regensburg