Historisches Museum Bamberg

Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“

Bamberg – da denkt jeder an Dom, Altes Rathaus oder Klein Venedig. Die tausendjährige Geschichte ist zum Greifen nah. Doch einen bedeutenden Aspekt verliert man leicht aus dem Blick: Die jüdische Geschichte der Stadt.

Jüdisches Leben in Bamberg gibt es vom Mittelalter bis heute. Manche Spuren dieses Lebens sind kaum zu übersehen, einige muss man suchen, viele sind für immer verloren. Die Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“ im Historischen Museum Bamberg zeigt Spuren auf, die seit dem Mittelalter die in Franken lebenden Juden hinterlassen haben. Anhand historischer Quellen, Zeitzeugenberichte und zahlreicher Kunst- und Alltagsgegenstände berichtet sie von der wechselvollen Geschichte, dem Ende und Neubeginn jüdischen Lebens in Bamberg. Das über die Jahrhunderte hinweg konfliktreiche Zusammenleben mit der christlichen Mehrheit, Vertreibung und Pogrome sowie der tiefe Einschnitt durch den Nationalsozialismus führten dazu, dass die materielle und geistige Kultur der Bamberger Juden nur fragmentarisch überliefert ist. Die Ausstellung macht die erhaltenen Spuren sichtbar und stellt ihre Verknüpfungen in der Geschichte dar.

Anhand persönlicher Schilderungen, wie dem Tagebuch Erika Löbls oder den Erinnerungen Margot Herrmanns, und Zeitzeugeninterviews wird Geschichte dabei hautnah erlebbar und bietet einen Ausgangspunkt für eine vielfältige Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus, Antisemitismus, Rassismus, Religion und dem Thema Flucht und Asyl aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Vielfalt der Themen und Ansätze der Ausstellung bieten zahlreiche Zugänge zu den Aspekten der vielfältigen und wechselhaften jüdischen Geschichte und Gegenwart nicht nur in Bamberg, sondern deutschlandweit.

Weitere Informationen
https://museum.bamberg.de/

Kontakt
Historisches Museum Bamberg in der Alten Hofhaltung
Domplatz 7
96049 Bamberg
Telefon 0951 87-1142 (Verwaltung)
E-Mail museum@stadt.bamberg.de

Foto
The Document Wall,Gabrielle Rossmer (1938 geb. als Gabriele Roßheimer), 1991
Collage (Papier, Holz, Farbe), Historisches Museum Bamberg, o. Inv. Nr., © Museen der Stadt Bamberg
Gabrielle Rossmer wuchs in New York auf. Die Erinnerung der Eltern an die fränkische Heimat und deren Verlust sowie der Tod vieler Verwandter, die nicht auswandern konnten, prägte ihr künstlerisches Schaffen. In der Installation sind 66 Fotokopien von Dokumenten aus dem Nachlass des Vaters zur Emigration und zur Deportation von Familienangehörigen angebracht. Die Fotokopien wurden durch Stempel wieder zu neuen Originalen, zur Erinnerung der Künstlerin.