Memorium Nürnberger Prozesse
Schuldig oder nicht schuldig? Angehörige der Wehrmacht vor Gericht – Moderiertes Programm
Programm für Angehörige der Bundeswehr
Während des Zweiten Weltkrieges verübte die Wehrmacht zahlreiche Verbrechen. Neben dem Führen eines Angriffskrieges beging sie Kriegsverbrechen und beteiligte sich am Holocaust. So leistete die Wehrmacht zum einen logistische Unterstützung und verantwortete Befehle für Kriegsverbrechen, zum andern waren Soldaten auch direkt an Massenerschießungen beteiligt.
Das speziell für die Bundeswehr entwickelte Programm beschäftigt sich mit der Aufarbeitung der Verbrechen der Wehrmacht in den Nürnberger Prozessen. Ausgehend von der Frage „Schuldig oder nicht schuldig?“ steht am Anfang des moderierten Programms eine Ausstellungsführung und der Besuch des Saals 600. Neben einem Überblick über die Nürnberger Prozesse wird besonders die Rolle der Wehrmacht und der angeklagten Angehörigen betrachtet. Wie wurde die Führung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) bewertet? Welche Verteidigungsstrategien wurden genutzt? Auf welcher rechtlichen Grundlage wurden die Angeklagten verurteilt? Nach der Ausstellungsführung folgt ein Seminarteil mit Kleingruppenarbeit zu verschiedenen Themen. Dabei werden insbesondere gegenwartsbezogene Fragestellungen diskutiert: Wo beginnt die Verantwortung des Einzelnen? Welche Bedeutung hat die Geschichte der Wehrmacht für die Bundeswehr heute? Welches neue Selbstverständnis ist heute für die Arbeit von Soldatinnen und Soldaten relevant? In der vierstündigen Variante wird auf Basis von Filmausschnitten diskutiert, warum im Zweiten Weltkrieg so viele Menschen durch ihr Handeln massiv gegen – eigene – moralische Grundsätze verstoßen haben.
Wir empfehlen, die vierstündige Variante zu buchen.
Wir würden gerne vor dem Termin mit den Verantwortlichen sprechen, um die genauen Inhalte und Schwerpunkte gemeinsam festzulegen.
Weitere Informationen
https://museen.nuernberg.de/memorium-nuernberger-prozesse/bildungsprogramm/
Bildnachweis: Schülerinnen und Schüler in der Ausstellung des Memoriums. Foto: Stephan Minx