NS-Dokumentationszentrum München

Münchner Zeitgeschichten. Ein Audioguideprojekt mit Berufsschülerinnen und Berufsschülern

Schülerinnen und Schüler aus Städtischen Berufsschulen entwickeln zusammen mit dem NS-Dokumentationszentrum München Audioguide-Reihen zu verschiedenen Themen. In lebendigen Szenen und Toncollagen wird Geschichte an authentischen Orten der Stadt „hörbar“. Auch Zeitzeugen kommen zu Wort. Die Audioguides laden dazu ein, den Spuren der Geschichte zu folgen und sich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.

Das Projekt wird vom NS-Dokumentationszentrum München in Kooperation mit der Stiftung Zuhören und dem Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München realisiert. Die „Münchner Zeitgeschichten“ sind zugleich Teil des Programms „Wie klingt Geschichte“ der Stiftung Zuhören. Der Bayerische Rundfunk unterstützt das Projekt.

Bisher realisierte Audioguides

Widerstand im Nationalsozialismus
Nur wenige Menschen stellten sich gegen das NS-Regime. Alltagsresistenz, oppositionelles Verhalten und aktiver Widerstand bezeugen, dass es trotz allem möglich war, angesichts des Unrechts ein Zeichen für Menschlichkeit zu setzen. Die Hörstücke stellen verschiedene Formen des Widerstands in München vor und vermitteln die Motive und Ziele von Personen und Gruppen, die Widerstand geleistet haben.

Das ehemalige Zwangsarbeiterlager Neuaubing
In den nächsten Jahren entsteht an der Ehrenbürgstraße 9 in Neuaubing ein Lern- und Erinnerungsort als Dependance des NS-Dokumentationszentrums München.
Schülerinnen und Schüler des Karlsgymnasiums München-Pasing haben sich auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers und in dessen Nachbarschaft auf Spurensuche begeben und einen Audioguide entwickelt, der die Geschichte des Ortes zu Gehör bringt.

Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus
In absehbarer Zeit wird es keine Menschen mehr geben, die den später Geborenen von ihren Erlebnissen während der nationalsozialistischen Herrschaft berichten können. Umso wichtiger ist es, authentische Zeugnisse derjenigen festzuhalten, die diese Zeit als Kinder und Jugendliche noch erlebt haben.

‚Arisierung‘ in München
Anfang des Jahres 1938 existierten in München etwa 1.700 Geschäfte mit jüdischen Besitzern. Schon seit 1933 sahen sich diese Geschäftsleute dem Boykott ihrer Betriebe ausgesetzt. Ab 1938 wurden sie durch Gesetze und Verordnungen systematisch aus dem Wirtschaftsleben verdrängt.

Von Bierkellern und NS-Architektur
Als Ort der Gründung und des Aufstiegs der NSDAP spielte München eine zentrale Rolle für die Entstehung der nationalsozialistischen Diktatur. Münchner Bierkeller waren in der Weimarer Republik Brennpunkte des politischen und gesellschaftlichen Lebens. In der NS-Zeit veränderten die Bauprojekte der NSDAP das Gesicht der Stadt.

Kontakt:

NS-Dokumentationszentrum München
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München
Tel. 089-233-67007
Email: buchung.nsdoku(at)muenchen.de

Abbildung: Interview mit Charlotte Knobloch für den Audioguide ‚Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus | Foto: Orla Connolly