Städtische Realschule für Mädchen Rosenheim

Städtische Realschule für Mädchen Rosenheim: Erinnerungswand für Elisabeth Block

Schülerinnen der 9. Klasse der Städtischen Realschule für Mädchen in Rosenheim beschäftigten sich während einer Projektwoche intensiv mit dem Schicksal von Elisabeth Block. Die junge Frau aus dem Landkreis Rosenheim war als Jüdin 1942 im Alter von 19 Jahren in Sobibor oder Belcec ermordet worden, der genaue Ort ihres Todes ist nicht bekannt. Aus der Projektarbeit entstand eine Erinnerungswand für Elisabeth Block im Foyer der Schule. Im Februar 2024 eröffnete die Realschule dieses eindrückliche Erinnerungszeichen in einer festlichen Gedenkveranstaltung.

Erinnerung an ehemalige Schülerin

In den Räumen der Städtischen Realschule befand sich in den 1930er Jahren die Haustöchterschule, deren Schülerin Elisabeth Block war. Ihr Schulbesuch fand ein Ende, weil sie als Jüdin keine Schule mehr besuchen durfte und stattdessen Zwangsarbeit leisten musste. Elisabeth Block hat ein Tagebuch geschrieben, das 1993 zusammen mit anderen Dokumenten und Aufsätzen zum Thema veröffentlicht wurde – eine wichtige Quelle für die Schülerinnen der Projektgruppe. Im November 2022 erhielt der Platz vor der Realschule den Namen Elisabeth-Block-Platz; dies ist seitdem die Adresse der Schule.

Die Erinnerungswand

Schülerinnen der Projektgruppe und die beiden Lehrerinnen Monika Gilch und Kerstin Pöppel überlegten gemeinsam, wo und wie sie im Schulhaus die Erinnerung an Elisabeth Block sichtbar machen könnten. Als Ort bot sich die Eingangshalle an.

Ein großformatiges Porträtbild von Elisabeth Block dominiert die Erinnerungswand und vermittelt Betrachter*innen eine Ahnung ihrer Persönlichlichkeit. Der Notenbogen der Schülerin existiert als Original an der Schule, die Zither ihrer Schwester Gertrud stellt das städtische Museum als Leihgabe zur Verfügung. Ebenfalls präsentiert wird der Stolperstein für Elisabeth Block, da die Stadt Rosenheim keine Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund genehmigt.

Eröffnungsveranstaltung

Die feierliche Eröffnung der Gedenkwand fand im Rahmen eines gut besuchten Festakts statt. Das Programm beinhaltete die Lesung ausgewählter Tagebuchausschnitte. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten Schülerinnen der Realschule.

Planungen für 2025

Auch künftig wird die Erinnerung an Elisabeth Block an der Städtischen Realschule wachgehalten werden: Für den Februar 2025 plant die Realschule wieder eine Erinnerungsveranstaltung. Gedacht ist an eine Theateraufführung des Jungen Theaters Rosenheim mit dem Stück „Ich werde, hoffe ich … Die Tagebücher der Elisabeth Block und der Anne Frank“.

Link zum Artikel: „Erinnerung wachhalten“ von Dieter Reithmeier auf der Website des BLLV
Erinnerung wachhalten

Schulwebsite und Kontakt
https://www.mrs-rosenheim.de/
Monika Gilch

(Wir danken Monika Gilch und Kerstin Pöppel von der Städtischen Realschule für Mädchen Rosenheim für die Informationen und das Foto.)